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Kamjanec-Podilskyj

Kamjanez-Podilskyj ist eine der ältesten Städte der Ukraine in Podolien mit etwa 99.000 Einwohnern (nach der Volkszählung 2005). Heute liegt sie im Gebiet Chmelnyzkyj ca. 20 km nordöstlich von Chotyn in einer landschaftlich reizvollen und strategisch außergewöhnlichen Lage am Fluss Smotrytsch. Kamjanez-Podilskyj hat eine Partnerschaft mit der polnischen Stadt Kalisch.
   

Obwohl eine der ältesten Städte der Ukraine liegt der genaue Ursprung im Verborgenen.  In Chroniken wird der Ort aber schon im Jahr 1106 als Stadt erwähnt. Ihre Blütezeit erlebte Kamjanez vom 14. bis 18. Jahrhundert.  Ab 1373 stand sie unter polnischer Herrschaft als Sitz der Wojewodschaft Podolien; von 1672 bis 1699 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. Seit dem 14. Jahrhundert war Kamjanez eine der bedeutendsten polnischen Festungen in der Ukraine. 1772 kam Kamjanez zum Russischen Reich und war Hauptstadt des Gouvernements Pdoolien . 1918 wurde hier die erste ukrainische Universität gegründet und 1919 war die Stadt Interimssitz der Ukrainischen Nationalregierung. 1922 wurde die Ukraine eine Teilrepublik der Sowjetunion.

Beim Unternehmen Barbarossa litt die Stadt in der Kesselschlacht von Kamjanez-Podilskyj . Bei der Einkreisung der 1. Panzerarmee (Wehrmacht)  hatte die Rote Armee die Stadt erobert; sie wurde dann aber von den Deutschen zurückerobert, bevor der Kessel nach Westen „wanderte“. Der Entlastungsstoß des aus Frankreich herangeführten II. SS-Panterkorps (9-SS-Panzer-Division "Hohenstaufen" und 10. Panter-Division) kam aus dem Raum Stanislaw, das noch bis Juni 1944 von den Deutschen gehalten wurde. Es folgten Unterdrückung, Zerstörung und Holocaust. Erst nach Kriegsende konnte der Wiederaufbau der Stadt beginnen. Heute ist diese reizvolle, schöne Stadt Teil der unabhängigen Ukraine.

Vier große Gemeinden lebten und prägten die Stadt, dies waren Polen, Ukrainern, Armeiniern und Juden. Jede Gemeinde lebte in ihren bestimmten Wohnviertel, wo sie ihren eignen Flair des Stadtlebens und ihre besondere Stadtarchitektur einbrachten. In der Blütezeit der Stadt soll es über 30 Kirchen und Klöster gegeben haben. Diese Vielfalt an Stadtarchitektur wurde oder wird durch Restauration wiederbelebt und verleiht Kamjanez-Podilskyj eine wunderschöne Stadtkulisse.  

Kamjanez-Podilskyj ist berühmt für Ihre Festung aus dem 16. Jahrhundert.  Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören eine der bedeutendsten Holzkirchen Podoliens die Kreuzhöhungskirche am linken Ufer des Flusses Smotrytsch aus dem Jahr 1700, die Peter-und-Paul-Kathedrale aus dem Jahre 1370 (heutiges Aussehen aus dem 16.Jh) und ist heutzutage der katholische Bischofssitz und Rathaus im ursprünglich gotischen Stil.