Sewastopol

Sewastopol ist die größte Stadt auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Sie wurde unter russischer Besetzung 1783 gegründet und liegt am südwestlichen Rand der Krim auf den Ausläufern des Krimgebirges direkt am Schwarzen Meer. Sie ist Heimathafen und Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.

Sewastopol verteilt sich auf einer Fläche von ca. 864 km² rund um 38 Buchten, und unter Einbeziehung der Buchten sogar auf 1000 km². Deren größte, die Bucht von Sewastopol, teilt die Stadt in eine Nord- und eine Südhälfte. Auf Letzterer erstreckt sich das Zentrum der Stadt über mehrere Hügel. Das riesige Territorium von Sewastopol – in Länge und Breite bis zu 50 Kilometer groß – entspricht der Fläche von Berlin, Moskau, New York oder Shanghai.

Als Heimathafen der sowjetischen Schwarzmeerflotte war Sewastopol bis 1991 eine geschlossene Stadt, in die auch die Krimbewohner nur mit einem Passierschein einreisen konnten. Noch heute markiert das kleine weiße Gebäude der Polizeistation an der Stadtgrenze die ehemals geschlossene Stadt. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 verlor die Russische Föderation den Anspruch auf den Heimathafen für die traditionsreiche Schwarzmeerflotte. Erst der Vertrag von 1997 regelte die Aufteilung der Flotte und den Verbleib der russischen Marine auf der Krim bis 2017 und entspannte damit die Situation. Er wurde 2010 gegen verbilligte Gaslieferungen bis 2042 verlängert. Heute liegen die Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte neben jenen der ukrainischen Flotte.