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Getrennte Hallen für Russland und Ukraine

Von Clemens Hoffmann

In Berlin hat heute (04.03.2015) die Internationale Tourismusbörse ITB begonnen. Politisch mag die Welt aus den Fugen sein, gereist wird trotzdem, aber natürlich bleiben die Krisen nicht folgenlos. Unser Reporter Clemens Hoffmann wollte wissen, wie sich die Russland-Ukraine-Krise auf den Tourismus dort und auch hierzulande auswirkt.

Auf der ITB startete Russland heute seine neue, millionenschwere Tourismus-Kampagne. Motto: Time to visit Russia. Im Imagefilm wird die frisch annektierte Krim zwar nicht gezeigt. Politisch sei die Sache aber klar, versichern diese Damen aus Sotchi: "It's a part of Russia, Crim - Russia, maybe not in Berlin, maybe in some other exhibition." Die Krim sei nun ein Teil von Russland - aber Berlin wahrscheinlich nicht der richtige Ort, um dafür Werbung zu machen.

Abstand vom Nachbarn

Da könnten sie Recht haben! Um das Klima zwischen Russland und der Ukraine zu erspüren, ist die weltgrößte Reisemesse aber ein zuverlässiger Gradmesser. So präsentieren sich die beiden Länder erstmals in getrennten Hallen. Für Rostyslav Ohlashennyy eine gute Sache. Der gebürtige Ukrainer vertritt einen Kölner Spezialveranstalter: "Ich möchte nicht tausend Mal angesprochen werden von den Russen auf dieses Thema. Der Abstand ist ein gebührender Abstand und das wünsche ich mir auch."

Der arg geschrumpfte Ukraine-Stand ist zwischen Bosnien-Herzegowina und Albanien fast zu übersehen. Kiew und Lemberg haben ein paar Offizielle geschickt. Der Osten nicht. Lesia Boguslavska steht etwas verloren vor ihrer Ukraine-Karte, auf der auch die Krim eingezeichnet ist. Sie arbeitet für eine Reederei, die Fluss-Kreuzfahrten über den Dnjepr bis zur Krim veranstaltet hat: "Letztes Jahr waren keine Kreuzfahren, dieses Jahr gibt es auch keine. Wir sind hier, um Partner zu treffen und damit wir nicht vergessen sind!"

Russische Touristen rückläufig.

Szenenwechsel: In Halle 6 schwelgt Bayern im Klischee: Berggipfel und Lederhosen inklusive. Doch das Idyll hat Schrammen bekommen. Volker Neuroth, seit bald 30 Jahren Gastwirt in Garmisch-Partenkirchen: "Vor allen Dingen im Winter ist der russische Anteil an Gästen sehr hoch immer gewesen, bis auf dieses Jahr, wo wir wirklich deutlich gemerkt haben dass wir wenige Russen bei uns im Ort haben. Die Hotellerie hat es gemerkt an den Übernachtungen, wir haben es gemerkt in unserm Berggasthof, es waren einfach weniger Russen."

Wegen der EU-Sanktionen und der verschärften Rubelkrise blieben viele Russen zuhause. Im beliebten Kurort Baden-Baden fehlten sie vor allem in den Shopping-Malls, sagt Cheftouristikerin Brigitte Goertz-Meissner: "Gäste aus Russland kommen ja mit ganz klaren Vorstellungen, was in Deutschland gekauft werden soll und bringen diese Sachen auch ihren Familien und Freunden mit. Das heißt, der Einzelhandel bei uns hat es sehr stark gemerkt. Diese Einkaufslisten bringt natürlich keine andere Zielgruppe mit."

Auch in Berlin ist die Krise längst spürbar. Sebastian Worel ist Chef von Alpha Travel. Jährlich holt er bis zu 40.000 russischsprachige Gäste nach Deutschland. Im letzten Jahr musste er achtzehn von fünfzig Mitarbeitern in seinem Reisebüro kündigen: "Also wir sprechen von 40 Prozent Einbußen aus dem Russischen Markt in 2014 im Vergleich zu 2013 und das wird 2015 noch mehr. Das wissen wir schon das ist unausweichlich."

Vor allem das lukrative Geschäft mit Incentive-Reisen ist fast vollständig zum Erliegen gekommen. Worel weiss: Russische Firmen belohnen ihre Mitarbeiter jetzt mit Inlandsreisen: "Da gibt's auch ne klare Direktive, das Geschäft in Russland zu machen: Die müssen den vaterländischen Tourismus jetzt unterstützen, das heißt, Gruppen nach Sotchi nach Kamtschatka, an den Baikalsee oder nach Murmansk."

Time to visit Russia - ob das die wahre Botschaft der neuen Tourismus-Kampagne sein soll?

Redaktion: Tamara Tischendorf

Quelle: www.wdr5.de


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