Tag 1. Lwiw Anreise
Anreise in Eigenregie per Flug/Bahn und Transfer zum Hotel, Einchecken. Empfang von Ihrem ukrainischen Reiseleiter, der Sie während einem Orientierungsgangs mit der Stadt bekannt macht. Während der ersten Bekanntschaft besichtigen Sie historische Innenstadt mit vielen UNESCO geschützten Baudenkmälern wie Rathaus, Jüdisches Viertel, Arsenal, Maria-Entschlafens-Kirche, Boim-Kapelle, Haus der Jahreszeiten, Armenische Kirche etc. Abendessen und Übernachtung.
Tag 2. Lwiw – Drohobytsch – Iwano Frankiwsk
Heute führt Sie unsere Route Richtung Ukrainischen Karpaten. Unser Erstes Zwischenziel ist die Stadt Drohobytsch – eine Provinzstadt noch seit 11. Jhdt., die für Salzgewinnung bekannt war. Während der Stadtführung werden Sie u.a. die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigen: das Rathaus, die Hl. Georgs Holzkirche, die 2013 zur UNESCO-Liste eingetragen wurde, das Glockenturm, ein Teil des ehemaligen Schlösser, Palast von Rajmond Jarosch – dem ehemaligen Inhaber des Kurorts Truskawetz und Burgmeister von Drohobytsch. Danach besichtigen Sie das Museum vom polnischen Schriftsteller mit jüdischer Herkunft Bruno-Schulz, und haben eine Begegnung mit seinem Anhänger Alfred Schreyer. Außerdem, gehört Herr Schreyer zu den letzten Überlebenden des Holocaust in Galizien.
Nach dem Mittagessen begeben Sie sich auf den Weg nach Iwano Frankiwsk, früher auch als Stanislau bekannt. Am Nachmittag bleibt es Freizeit für individuelle Erkundungen frei. Abends – ein Abendessen in dem Restaurant mit ortsüblichen Spezialitäten und Übernachtung.
Tag 3. Iwano Frankiwsk – Kolomyja – Tscherniwtzi
Der heutige Morgen bereitet für Sie eine interessante literarische Führung durch die Stadt, die ehrenwerte Schriftsteller und Poeten aufgezogen hat. Unter denen sind der polnische Satiriker der deutscher Herkunft Jan Lam, moderne ukrainische Männer von der Feder wie Juri Wynnytschuk - Schriftsteller, Sprachwissenschaftler und Journalist, dessen Werke auf verschiedenen Sprachen, auch auf Deutsch, übersetzt wurden. Seine Bücher Frühlingsspiele in herbstlichen Gärten, 2005 und Tango des Todes, 2012 wurden mit dem ukrainischen BBC-Preis ausgezeichnet. Es soll auch der berühmte Juri Andruchowytsch - ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer – nicht ungeachtet bleiben. Er gilt zu Beginn des 21. Jahrhunderts als eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen seines Landes. Seine Werke sind international übersetzt und er selbst wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter auch der Herder-Preis und der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.
Weiter führt Sie die heutige Route fast zur rumänischen Grenze. Sie machen noch ein Stopp im kleinen noch von Leopold von Sacher-Masoch in seiner Novelle „Don Juan von Kolomea“ beschriebenen Städtchen Kolomyja, das als heimliche Hauptstadt des Huzulen-Landes gilt. Hier besichtigen Sie noch ein höchstinteressantes Ostereimuseum. Die Ausstellung im Museum vermittelt einen Überblick über die Geschichte der Ostereier, die Bedeutung der Symbolik sowie die ukrainischen Osterbräuche. Unterwegs fahren Sie ein Tulpental vorbei, das hier nur seit kurzem dank einem ukrainischen Enthusiast erschienen ist. Sie erreichen die Stadt Tscherniwtzi, die die im deutschsprachigen Raum eher als Czernowitz bekannt ist und eine boomende Landeshauptstadt des altösterreichischen Herzogtums Bukowina war.
Nach dem Mittagessen findet es eine ausführliche Stadtführung durch die Stadt, wo «Menschen und Bücher lebten», als mal Paul Celan gesagt hat. Sie sehen eine wunderbar erhalten gebliebene Innenstadt Wiener Prägung, wo am Beispiel der Herrengasse, der einstiegen orthodoxen Metropolitenresidenz (heute Unihauptgebäude und zugleich UNESCO-Weltkulturerbe), des Jüdischen Tempels und des jeweiligen Volkshauses für Deutsche, Polen, Rumänen etc. sehr viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Österreich nachvollziehbar sind. Abendessen und Übernachtung.
Tag 4. Tscherniwtzi
Heute ist der ganze Tag der deutsch-jüdischen „Literaten-Hochburg“ – Czernowitz gewidmet. In der Stadt liebevoll das „Klein-Wien des Ostens“ genannt – spielte Malerei und Literatur stets eine herausragende Rolle. Sehr viele Literaten – u.a. deutschsprechende Dichter Paul Celan und Rosa Ausländer, die die Bukowina und das Reisen tu den zentralen Themen ihrer Lyrik gebracht hat; oder Schriftsteller und Journalisten wie Gregor von Rezzori und Georg Drozdowskyj, der in seinem Buch „Damals in Czernowitz und rundum“ die Erinnerungen an die Stadt vor dem II. WK verewigte, - haben dieser multikulturellen Oase ein Denkmal im deutschen Sprachraum gesetzt.
Während der Führung sehen Sie das Stadttheater namens von Olha Kobyljanska – berühmter ukrainischen Lyrikerin. Sehenswert ist auch die vor dem Theater liegende „Starsalle“ mit den Namen von Persönlichkeiten, deren Leben und Schaffen mit Tscherniwtzi verbunden ist, die ein reiches kulturelles Erbe der Bukowina darstellt. Die hervorragende Rolle im literarischen Leben der Stadt haben auch die jüdischen Schriftsteller gespielt. Unter den anderen sind folgende beachtenswert: Itzik Manger, der „Prinz der Jiddischen Balade“, der in seinem unruhigen Wanderleben immer wieder in seine Heimatstadt Czernowitz zurückkehrte, und Elieser Steinbarg, der seinen originellen Fabeln einen neuen Ruhm verhalf.
Der Nachmittag ist dem jüdischen Czernowitz gewidmet. Das über ein sehr breites Raster verschiedenster religiösen Strömungen verfügte und dafür u.a. als Babylon des südöstlichen Europas, Alexandrien Europas bzw. Jerusalem am Pruth öfters bezeichnet wurde. Sie besichtigen den Jüdischen Tempel, der die ranghöchste Synagoge und deshalb die auffallendste war, den jüdischen Friedhof, der mit 50000 Gräbern zu den größten erhaltenen zählt und als das wahrscheinlich bedeutendste Kulturerbe der Stadt gilt. Auf dem Friedhof lassen sich viele Grabstellen von bedeutenden Persönlichkeiten und Familien mit deutschen, hebräischen, jiddischen, russischen und ukrainischen Inschriften finden.
Am früheren Abend steht Ihnen die Begegnung mit dem ukrainischen Germanist, Literaturwissenschaftler, Übersetzer vor, der Ihnen mehr über das literarische Erbe der Bukowina erzählt. Abendessen und Übernachtung.
Tag 5. Tscherniwtzi – Rogatyn – Lwiw
Sie verabschieden sich heute von der Stadt und begeben sich auf den Rückweg nach Lwiw. Unterwegs besichtigen Sie auch ein Städtchen Rogatyn, das laut einer Version als Heimat für die berühmte Roksolana (Hürrem Sultan) – der Lieblingsgemahlin des osmanischen Sultans Süleyman I – war. Sie haben noch eine gute Möglichkeit eine Kirche, die 2013 zu der UNESCO-Welterbe-Liste eingetragen wurde, zu besuchen.
Unser Endziel für den heutigen Tag ist die ehemalige Hauptstadt des altösterreichischen Kronlandes Galizien – Lemberg (heute Lwiw). Nach dem Ein-Checken findet eine ausführliche Führung statt.
Lwiw hat der Literaturwelt viele berühmten Namen geschenkt, unter deren sind: Stanislaw Lem – berühmter polnischer Science-Fiction-Autor, Leopold von Sacher Masoch – österreichischer Schriftsteller, der dem Masochismus den Namen gegeben hatte, Joseph Roth – österreichischer Schriftsteller, der auch als Kultfigur für galizischen Bildungsbürgertum galt, Leopold Staff – ein Apollon der polnischer Dichtung, Jan Parandowskyj u.a. Die weltberühmten Autoren wie Honoré de Balzac oder Heinrich Böll haben auch ihre Spure in Lwiw Geschichte hinterlassen.
Abendessen und Übernachtung.
Tag 6. Lwiw
Am Vormittag laden wir Ihnen zu einem Treffen mit einem der Vertreter moderner ukrainischer Literatur ein. Es bietet sich eine gute Gelegenheit während des Gesprächs zu erfahren, wie sich die deutsche Literatur von der ukrainischen unterscheidet, welche Tendenzen jetzt herrschen, welche Genres man am meisten liest usw.
Nach der Begegnung steht Ihnen die Zeit für eigene Erkundungen frei. Genießen Sie sich die Zeit in Lwiw. Abendessen und Übernachtung.
Tag 7. Lwiw Abreise
Heute versabschieden Sie sich von Ihrem Reiseleiter, Transfer zum Flughafen und Abflug nach Hause.