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Odessa

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Im Süden des Landes gibt es die Ukraine mediterran. Die Hafenstadt Odessa ist eine echte Perle am Schwarzen Meer. Vielvölkergemisch und Zarenglanz, Weltpolitik und Orient, blutige Kriege und ruhmreiche Schwarzmeerflotte und würzige Seeluft. Ein äußerst belebender Mix.

Wer die Odessiten mit ihren Eigenheiten ein Stück weit verstehen will, muss mit ihnen in dieser Stadt gelebt haben. Geografisch und politisch gehört die Stadt zur Ukraine, aber was die Mentalität ihrer Bewohner angeht, scheint das nicht so zu passen. In Odessa pulsiert das Leben auf besondere, meist außergewöhnliche, geradezu skurrile Art.  Das schachbrettförmig angelegte Zentrum mit Boulevards, Alleen und geheimnisvollen Hinterhöfen verführt zum Herumstreifen. Strände Sonne und das milde Klima lassen einen das Leben hier leichter nahmen.

     

Die Geschichte der Stadt begann noch in den antiken Zeiten, aber der große Fortschritt kam erst in 18. Jhdt. Zarin Katharina die Große ließ Odessa 1794 anlegen, weil sie einen Schwarzmeerhafen für ihr Riesenreich benötigte. Unser Statthalter Armand de Richelieu blühte die Stadt auf. Talente aus aller Europa gleichermaßen aufgeklärt wie abenteuerlustig strömten zusammen, um dieser Stadt ihren Stempel aufzudrücken. Italiener entwarfen die Paläste. Griechen betrieben Schifffahrt, Deutsche bauten Weizen an. Es entstand das bedeutendste jüdische Zentrum im Zarenreich – die Keimzelle des berühmten Humors: knapp, ironisch, unverblümt. Die Stadt sprach sich herum und blieb in den Köpfen, auch bei denen, die ihrem Ruf nicht folgten. Der „Mythos Odessa“ war geboren.

Die Stadt war lange Zeit größter Getreideexporteur der Welt. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war Odessa nach St. Petersburg, Moskau und Warschau die viertgrößte Stadt im Russischen Reich und hatte 660000 Einwohner. Nach Krieg, Revolution und Bürgerkrieg war der Aufstieg gestoppt, das „goldene Jahrhundert“ vorüber. Heute hat Odessa etwa 1 Mio. Einwohner. Der Hafen ist mit dem Seehafen im südlich angegrenzten Illitschiwsk der größte Handelsplatz der Ukraine, mit Öl- und Containerterminal, Jacht-und Passagierhafen.

    

Wahrzeichen Odessas ist die Potjomkinsche Treppe von der Altstadt zum Hafen. 192 Stufen bis zum Meer, von unten wirkt sie majestätischer. Von unten sind nur die Stufen, von oben nur die gleichmäßigen Absätze sichtbar.  Am oberen Ende ist die legendäre Treppe 12,5, am unteren mit knapp 22 Metern fast doppelt so breit. Benannt nach General Potjomkin, dem Liebhaber und Freund der Zarin  Katharina II., ist die Treppe ein einzigartiger Eingang vom Hafen her zum historischen Kern von Odessa.    

Noch eines der Wahrzeichen des ukrainischen Schwarzmeerhafens Odessa ist das Opernhaus. Zur Errichtung des heutigen Opernhauses wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, den das Wiener Büro Fellner & Helmer gewann. Diese galten damals als „Stararchitekten“ und haben zwischen Hamburg und Sofia fast 50 Theater gebaut. 1887 wurde das Theater mit seinen über 1500 Plätzen eingeweiht. Bei der Eröffnung galt die elektrische Beleuchtung als besonders innovativ. Und jetzt, nach Jahren der Restaurierung, leuchtet das Haus wieder wie am ersten Tag – sehr zu Freude des Ensembles und der Besucher. Die barocke Pracht in den Foyers und dem Zuschauersaal kann man während der preisgünstigen Aufführungen bewundern.

   

Die Monate vor und nach der Hochsaison; wenn der Touristenansturm vorbei ist, sind hier die schönsten. Alles ist bunt grell, anders als sonst wo. Wenn Sie während des Spazierganges Zeit haben, lassen Sie die Odessaer Hinterhöfe nicht ausfallen. Diese weitschweifigen und manchmal sich über mehrere Häuserflügel nach hinten erstreckenden Innenhöfe sind ein architektonisches Charakteristikum von Odessa. Alle haben ihren besonderen Charme. Man kann sich einen Hof ohne Wein oder Wäsche, die zum Trocknen zwischen den Häuserwände hängt, kaum vorstellen. Dazu manchmal das Geschrei der Nachbarn oder das nächtliche Jaulen der herumziehenden Katzen.